Altersabhängige Makuladegeneration (AMD): Symptome, Ursachen & Behandlung
Die Welt ist noch da, aber mitten im Sichtfeld klafft eine Lücke – als hätte jemand einen Weichzeichner über die wichtigsten Details gelegt. Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) entwickelt sich schleichend und macht genau das scharfe Sehen immer schwieriger. Lesen, Gesichter erkennen, Fernsehen – all das kann zunehmend zur Herausforderung werden. Doch wie kommt es dazu, gibt es wirksame Behandlungen, und kann man das Fortschreiten verlangsamen? In diesem Artikel erfahren Sie, welche Formen von AMD es gibt, welche Symptome frühzeitig erkannt werden sollten und welche Möglichkeiten es gibt, das Sehvermögen möglichst lange zu erhalten oder sogar wiederherzustellen.
Was ist eine altersbedingte Makuladegeneration (AMD)?
den zentralen Bereich der Netzhaut, der für scharfes Sehen zuständig ist. Durch eine degenerative Veränderung kommt es zu einer Schädigung der Makula, was das zentrale Sehvermögen zunehmend einschränkt.
Die AMD-Krankheit entwickelt sich meist schleichend und tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf. Sie ist die häufigste Ursache für eine Sehbeeinträchtigung im Alter und betrifft vor allem Menschen über 60 Jahre. Betroffene bemerken anfangs oft nur eine leichte Verschwommenheit oder Verzerrung im Zentrum ihres Sichtfeldes, während das periphere Sehen unbeeinträchtigt bleibt. Ohne Behandlung kann die Makula-Degeneration jedoch fortschreiten und das Sehvermögen erheblich einschränken.
Symptome der Makuladegeneration: Erste Anzeichen erkennen
Betroffene bemerken meist erst dann Veränderungen, wenn das Sehvermögen bereits spürbar eingeschränkt ist. Da eine frühzeitige Diagnose das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen kann, ist es wichtig, die ersten Anzeichen einer Makuladegeneration zu erkennen.
- Verschwommenes oder verzerrtes Sehen – Gerade Linien erscheinen wellig oder gebogen.
- Unscharfe Bereiche im zentralen Sichtfeld – Besonders beim Lesen oder Erkennen von Gesichtern fällt dies auf.
- Erhöhte Lichtempfindlichkeit – Helles Licht blendet stärker als früher.
- Schwierigkeiten bei schlechten Lichtverhältnissen – Das Sehen in der Dämmerung oder bei schwachem Licht wird anstrengender.
- Veränderte Farbwahrnehmung – Farben erscheinen blasser oder weniger intensiv.
- Dunkle Flecken oder blinde Bereiche – Besonders bei der feuchten Makuladegeneration treten zentrale Gesichtsfeldausfälle auf.
Wer diese Symptome bemerkt, sollte eine Diagnose einer AMD beim Augenarzt durchführen lassen, um die bestmögliche Therapie einzuleiten und das Fortschreiten der AMD zu verlangsamen.
Der Krankheitsverlauf bei der AMD Krankheit
Der Krankheitsverlauf unterscheidet sich je nach Form der AMD-Krankheit.
Frühes Stadium:
- Erste Ablagerungen (Drusen) unter der Makula – meist ohne spürbare Symptome.
- Gelegentlich leichtes verschwommenes Sehen oder Schwierigkeiten beim Lesen.
Trockene Makuladegeneration:
- Langsame, schleichende Verschlechterung des zentralen Sehvermögens.
- Zunehmende Schwierigkeiten beim Erkennen von Details, z. B. Gesichter oder Buchstaben.
- In späten Stadien kann ein zentraler Gesichtsfeldausfall auftreten.
Feuchte Makuladegeneration (fortgeschrittene AMD):
- Plötzlicher, schneller Sehverlust durch Schädigung der Makula.
- Verzerrtes Sehen – gerade Linien erscheinen wellig oder gebogen.
- Dunkle Flecken im zentralen Sichtfeld.
- Ohne Behandlung kann das betroffene Auge innerhalb weniger Monate stark an Sehkraft verlieren.
Altersabhängige Makuladegeneration Ursachen:
Ein wesentlicher Faktor ist das zunehmende Alter. Die AMD-Krankheit tritt meist ab dem 60. Lebensjahr auf, da mit den Jahren die Stoffwechselprozesse in der Makula langsamer werden und sich schädliche Ablagerungen (Drusen) unter der Netzhaut ansammeln. Auch genetische Veranlagung spielt eine Rolle – wer enge Verwandte mit Makuladegeneration hat, hat ein erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken.
Neben diesen altersbedingten und genetischen Faktoren gibt es weitere Einflüsse, die das Fortschreiten der AMDbegünstigen können. Rauchen gilt als einer der größten Risikofaktoren, da es die Durchblutung der Makulaverschlechtert. Ebenso können eine unausgewogene Ernährung, Übergewicht und Bluthochdruck das Risiko einer Makula-Degeneration erhöhen. Auch eine hohe UV-Strahlen-Belastung über viele Jahre hinweg kann zur Schädigung der Netzhaut beitragen.
Trockene und feuchte AMD im Vergleich
Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) tritt in zwei Hauptformen auf: die trockene Makuladegenerationund die feuchte Makuladegeneration. Während die trockene Form langsam fortschreitet, kann die feuchte Form zu einem schnellen Sehverlust führen.
Makuladegeneration trocken
Die trockene AMD ist die häufigere Form und betrifft etwa 85–90 % der Personen mit AMD. Sie entwickelt sich über Jahre hinweg, da sich Ablagerungen (Drusen) unter der Makula ansammeln und die Netzhaut schrittweise schädigen. Dadurch wird das Sehvermögen langsam schlechter, besonders beim Lesen oder Erkennen von Gesichtern. Eine wirksame Therapie gibt es derzeit nicht, aber Nahrungsergänzungsmittel mit Antioxidantien können das Fortschreiten der AMD möglicherweise verlangsamen.
Makuladegeneration feucht
Die feuchte Form der AMD ist seltener, aber deutlich aggressiver. Hier wachsen neue, instabile Blutgefäße unter der Makula, die Flüssigkeit oder Blut austreten lassen. Dies führt zu Verzerrungen im zentralen Sichtfeld und kann in kurzer Zeit zu einem erheblichen Sehverlust führen. Die feuchte Makuladegeneration kann mit Injektionen (Anti-VEGF-Therapie) behandelt werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und in manchen Fällen sogar eine Verbesserung der Sehkraft zu erreichen.
Wie läuft die Diagnose einer AMD ab?
Die Diagnose einer AMD erfolgt durch eine gründliche Untersuchung beim Augenarzt, bei der verschiedene Tests durchgeführt werden, um die Schädigung der Makula festzustellen.
Zunächst beginnt die Untersuchung mit einem Sehtest, bei dem das zentrale Sehvermögen überprüft wird. Hierbei kann der Amsler-Gitter-Test zum Einsatz kommen – ein einfaches Rastermuster, das Betroffene mit Makuladegeneration oft verzerrt oder mit dunklen Flecken wahrnehmen.
Ein zentraler Bestandteil der Diagnose einer AMD ist die Augenhintergrund-Untersuchung. Mithilfe einer speziellen Lampe oder Kamera kann der Augenarzt Ablagerungen (Drusen) oder Veränderungen an der Makula erkennen. In vielen Fällen wird die Pupille dafür mit Tropfen erweitert, um eine bessere Sicht auf die Netzhaut zu ermöglichen.
Um zwischen trockener und feuchter Makuladegeneration zu unterscheiden, wird häufig eine Fluoreszenzangiografieoder optische Kohärenztomografie (OCT) durchgeführt. Dabei werden detaillierte Bilder der Netzhaut erstellt, um zu erkennen, ob neue, krankhafte Blutgefäße gewachsen sind – ein Zeichen für die feuchte AMD.
Behandlung einer senilen Makuladegeneration: Was Sie tun können
Die Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) hängt davon ab, ob es sich um die trockene oder feuchte Form handelt. Während die trockene Makuladegeneration bisher nicht heilbar ist, gibt es für die feuchte AMD wirksame Therapien, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und in manchen Fällen die Sehkraft verbessern können.
Behandlung der trockenen Makuladegeneration
Da es aktuell keine heilende Therapie für die trockene AMD gibt, liegt der Fokus darauf, das Fortschreiten der AMDzu verlangsamen. Dazu gehören:
- Ernährungsumstellung: Eine vitaminreiche Ernährung mit Antioxidantien, Zink, Lutein und Omega-3-Fettsäuren kann die Netzhaut schützen.
- Spezielle Nahrungsergänzungsmittel: Studien zeigen, dass bestimmte Präparate den Verlauf positiv beeinflussen können.
- UV-Schutz: Eine Sonnenbrille mit UV-Filter schützt die Netzhaut vor schädlicher Strahlung.
- Rauchverzicht: Rauchen erhöht das Risiko, an Makula-Degeneration zu erkranken, erheblich.
Behandlung der feuchten Makuladegeneration
Da die feuchte Makuladegeneration schnell voranschreiten kann, ist eine frühzeitige Therapie entscheidend:
- Anti-VEGF-Injektionen: Medikamente werden direkt ins betroffene Auge gespritzt, um das Wachstum krankhafter Blutgefäße zu stoppen.
- Lasertherapie: Bei bestimmten Formen der feuchten AMD kann ein Laser eingesetzt werden, um undichte Gefäße zu veröden.
- Photodynamische Therapie (PDT): Eine Kombination aus Medikamenten und Laserlicht, um krankhafte Gefäße zu verschließen.
Allgemeine Maßnahmen zur Unterstützung der Makula
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
- Sehhilfen, wie vergrößernde Bildschirme oder spezielle Lesegeräte, können das Leben mit AMD erleichtern.
- Anpassung des Alltags, z. B. durch bessere Beleuchtung oder kontrastreiche Markierungen.