Hyposphagma (Unterblutung der Bindehaut): Wenn man Blut im Auge entdeckt

Autor: Dr. Victor Derhartunian 4 Dezember 2024

Haben Sie schon einmal in den Spiegel geschaut und plötzlich einen intensiv roten Fleck in Ihrem Auge entdeckt? Der Schreck ist oft groß, denn Blut im Auge sieht dramatisch aus – doch ist es wirklich gefährlich? In den meisten Fällen handelt es sich um ein Hyposphagma, eine harmlose subkonjunktivale Blutung, die keine Schmerzen verursacht und von selbst abheilt. Doch was steckt dahinter, und wann sollten Sie sich Sorgen machen?

In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Hyposphagma Auge genau ist, wie es entsteht und woran Sie es erkennen. Wir klären die häufigsten Ursachen für Blut im Auge, zeigen, wann ein Arztbesuch sinnvoll ist, und geben hilfreiche Tipps zur Hyposphagma Behandlung. Lesen Sie weiter, um die wichtigsten Fakten rund um dieses auffällige Symptom zu entdecken – und zu erfahren, warum es meist weniger dramatisch ist, als es aussieht.

Was ist ein Hyposphagma / subkonjunktivale Blutung?

Ein Hyposphagma, auch als subkonjunktivale Blutung bezeichnet, ist eine harmlose Blutansammlung unter der Bindehaut des Auges. Die Bindehaut, eine durchsichtige Schicht, die den sichtbaren Teil des Augapfels bedeckt, enthält viele kleine Blutgefäße. Wenn eines dieser Gefäße platzt, tritt Blut aus und sammelt sich unter der Bindehaut an. Das Ergebnis ist eine gut sichtbare, intensiv rote Einblutung im Auge, die auf den ersten Blick besorgniserregend wirken kann.

Die Blutung tritt oft plötzlich auf und wird meist zufällig im Spiegel entdeckt, da sie in der Regel keine Schmerzen oder Sehstörungen verursacht. Typisch ist, dass ein Hyposphagma keine weiteren Symptome hervorruft. Der Begriff Hyposphagma beschreibt die Erscheinung des „Bluts im Auge“ präzise, das durch den Kontrast zur weißen Lederhaut besonders auffällig ist.

Wie entsteht ein Hyposphagma: Ursachen für Blut im Auge

  • Mechanische Belastungen: Starkes Husten, Niesen, schweres Heben oder Pressen können den Druck in den Blutgefäßen erhöhen und zu einem Riss führen.
  • Verletzungen: Ein kleiner Fremdkörper oder ein versehentlicher Druck auf das Auge kann ein Gefäß beschädigen.
  • Erkrankungen: Bluthochdruck, Diabetes oder Blutgerinnungsstörungen erhöhen das Risiko für ein Hyposphagma.
  • Medikamente: Blutverdünner wie ASS oder Marcumar können eine Einblutung im Auge begünstigen.
  • Augenreibungen: Starker Druck beim Reiben der Augen kann empfindliche Gefäße beschädigen.
  • Altersbedingte Gefäßschwäche: Mit zunehmendem Alter werden die Blutgefäße in der Bindehaut anfälliger für Risse.

Ein Hyposphagma tritt manchmal auch ohne erkennbare Ursache auf. Das Blut verteilt sich oft unter der Bindehaut, weshalb die Blutung im Auge zunächst größer wirken kann, bevor sie langsam verblasst.

Symptome der subkonjunktivalen Blutung im Überblick

Stellen Sie sich vor, als hätten Sie ein Stück rotes Seidenpapier auf die weiße Lederhaut Ihres Auges gelegt: Die Blutung kann unterschiedlich groß sein – von einem kleinen Punkt bis hin zu einem weit ausgedehnten Bereich, der einen großen Teil der Bindehaut bedeckt. Je nach Ausbreitung wirkt das Auge dramatisch gerötet, was vor allem im Kontrast zur weißen Umgebung auffällt.

Was spürt man?

Die gute Nachricht: Ein Hyposphagma ist in der Regel schmerzfrei. Es gibt keine Einschränkungen beim Sehen, und die meisten Menschen bemerken die Blutung erst, wenn sie zufällig in den Spiegel schauen oder darauf angesprochen werden. Manche berichten von einem leichten Druckgefühl im Auge oder bemerken ein Kratzen, ähnlich wie bei einer leichten Reizung, das aber schnell vergeht.

Was macht es so auffällig?

Das fehlende Abdecken durch die Bindehaut sorgt dafür, dass das Blut hellrot und intensiv wirkt. Das kann erschrecken, da ein „blutunterlaufenes Auge“ mit Verletzungen oder schweren Erkrankungen assoziiert wird. Doch ein Hyposphagma bleibt meist auf die äußere Schicht des Auges beschränkt und betrifft weder die Hornhaut noch das Innere des Auges.

Wenn die Blutung verblasst, verändert sich das Aussehen. Sie kann gelblich oder bräunlich wirken, ähnlich wie ein abheilender Bluterguss auf der Haut.

Ist Blut im Auge gefährlich?

Nicht jede Einblutung im Auge ist ungefährlich. Es gibt Formen von Blutungen, die dringend ärztlich abgeklärt werden müssen:

  • Blutung in der Vorderkammer (Hyphaema): Hier sammelt sich Blut zwischen Hornhaut und Iris. Diese Art von Blutung kann nach Verletzungen auftreten und den Augeninnendruck erhöhen – ein Notfall, der umgehend behandelt werden muss.
  • Blutungen im Glaskörper: Wenn Blut in den Glaskörperraum gelangt, etwa durch eine Verletzung oder diabetische Netzhauterkrankung, kann das Sehen stark beeinträchtigt werden.
  • Netzhautblutungen: Häufig durch Bluthochdruck oder Diabetes verursacht, diese können zu bleibenden Sehschäden führen.

Wie unterscheidet man ein Hyposphagma von gefährlichen Blutungen?

  • Lokalisation: Ein Hyposphagma ist klar begrenzt und betrifft nur die Oberfläche des Auges. Blutungen in tieferen Strukturen, wie der Vorderkammer oder der Netzhaut, beeinflussen meist das Sehen.
  • Symptome: Ein Hyposphagma verursacht keine Schmerzen oder Sehstörungen, während gefährliche Blutungen häufig mit verschwommenem Sehen, Druckgefühl oder starken Schmerzen einhergehen.
  • Aussehen: Das Hyposphagma zeigt sich als leuchtend roter Fleck auf der weißen Lederhaut. Andere Blutungen wirken oft dunkler und sind weniger gut sichtbar.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Blut im Auge ist nicht immer ein Grund zur Sorge. Solange keine Schmerzen, Sehstörungen oder andere Symptome auftreten, handelt es sich in der Regel um ein harmloses Hyposphagma. Bei Unsicherheiten oder zusätzlichen Beschwerden ist jedoch ein Besuch beim Augenarzt ratsam, um ernsthafte Ursachen auszuschließen.

Behandlung des Hyposphagmas:

Ein Hyposphagma erfordert in den meisten Fällen keine spezifische Behandlung. Die subkonjunktivale Blutung heilt von selbst ab, da der Körper das ausgelaufene Blut schrittweise abbaut. Dies kann einige Tage bis zwei Wochen dauern, abhängig von der Größe der Blutung.

Was Sie tun können:

  • Augen schonen: Vermeiden Sie starkes Reiben der Augen oder belastende Aktivitäten wie schweres Heben, um die Heilung nicht zu verzögern.
  • Künstliche Tränen: Augentropfen können das Auge bei einem leichten Fremdkörpergefühl beruhigen, sind jedoch meist nicht erforderlich.
  • Kühle Kompressen: Bei begleitenden Schwellungen können kalte Umschläge die Beschwerden lindern.

Behandlung bei zugrunde liegenden Ursachen:

  • Blutverdünner überprüfen: Falls Blutgerinnungshemmer (z. B. ASS oder Marcumar) eingenommen werden, sollte die Dosierung überprüft werden.
  • Blutdruck kontrollieren: Erhöhter Blutdruck kann ein Risiko für erneute Blutungen darstellen und sollte gut eingestellt werden.
  • Grunderkrankungen behandeln: Liegt eine Diabetes- oder Gerinnungsstörung vor, ist deren Kontrolle essenziell.
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Autor:

Dr. Victor Derhartunian

Nachdem er sein Handwerk von den beiden Pionieren der Laserchirurgie gelernt hat, gehört Dr. Victor Derhartunian zu den führenden Chirurgen in Europa. Der leitende Augenchirurg bei EyeLaser in Zürich kann seine Patienten in 5 Sprachen beraten.

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