Augenschmerzen – was das bedeuten könnte & wann Augenschmerzen ein Notfall sind

Augenschmerzen sind ein häufiges Symptom, das viele Menschen erleben. Wenn das Auge schmerzt, kann dies auf verschiedene Probleme hinweisen, von harmlosen bis zu ernsteren Erkrankungen. In diesem Blog-Beitrag erfahren Sie alles Wichtige über die möglichen Ursachen der Augenschmerzen und was zu tun ist, wenn Augenschmerzen auftreten. Wir beleuchten sowohl allgemeine als auch spezifische Gründe für schmerzende Augen und erklären, wann Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten. Zudem geben wir Ihnen wertvolle Tipps zur Selbsthilfe und zur medizinischen Behandlung.

Die häufigsten Ursachen von Augenschmerzen

Allgemeine Ursachen

Überanstrengung der Augen

Überanstrengung der Augen ist eine der häufigsten Ursachen von Augenschmerzen. Dies tritt häufig bei Menschen auf, die lange Zeit am Computer arbeiten, viel lesen oder andere Tätigkeiten ausführen, die eine intensive Nutzung der Augen erfordern. Die Symptome umfassen schmerzende Augen, Kopfschmerzen und verschwommenes Sehen. Regelmäßige Pausen und das Befolgen der 20-20-20-Regel (alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf etwas 20 Fuß Entferntes schauen) können helfen, die Augen zu entlasten.

Trockene Augen

Trockene Augen entstehen, wenn die Augen nicht genügend Tränenflüssigkeit produzieren oder die Qualität der Tränen unzureichend ist. Dies kann durch Umgebungsfaktoren wie Klimaanlagen, Heizung oder Wind verstärkt werden. Symptome sind Brennen, Jucken und das Gefühl von Fremdkörpern im Auge. Künstliche Tränen und feuchtigkeitsspendende Augentropfen bieten Linderung.

Fremdkörper im Auge

Ein Fremdkörper im Auge, wie Staub, Sand oder eine Wimper, kann sofort schmerzende Augen verursachen. Der stechende Schmerz im Auge ist oft begleitet von Tränenfluss und Rötung. Es ist wichtig, den Fremdkörper vorsichtig zu entfernen oder bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt aufzusuchen, um eine Verletzung der Hornhaut zu verhindern.

Kontaktlinsenprobleme

Das Tragen von Kontaktlinsen kann ebenfalls Augenschmerzen verursachen, insbesondere wenn sie nicht richtig gepflegt oder zu lange getragen werden. Unpassende Linsen oder Linsen, die zu lange getragen werden, können Reizungen und Infektionen verursachen. Es ist wichtig, die Linsen regelmäßig zu reinigen und die Tragezeiten zu beachten.

Allergien

Allergien, wie Heuschnupfen oder eine Reaktion auf Kosmetika, können die Augen reizen und schmerzen lassen. Begleiterscheinungen sind häufig Rötung, Juckreiz und Tränenfluss. Antiallergische Augentropfen und das Vermeiden von Allergenen können die Symptome lindern.

Diese allgemeinen Ursachen von Augenschmerzen lassen sich meist durch einfache Maßnahmen beheben. Sollte der Schmerz jedoch anhalten oder von anderen Symptomen begleitet werden, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um ernstere Ursachen auszuschließen.

Augenkrankheiten

Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Eine Bindehautentzündung, auch Konjunktivitis genannt, ist eine häufige Ursache für Augenschmerzen und tritt auf, wenn die Bindehaut – die dünne, transparente Gewebeschicht, die das Innere der Augenlider und den weißen Teil des Augapfels bedeckt – entzündet ist. Diese Entzündung kann durch Viren, Bakterien, Allergene oder Reizstoffe ausgelöst werden und führt oft zu schmerzenden Augen.

Schmerzen bei Bindehautentzündung

Die Schmerzen, die durch eine Bindehautentzündung verursacht werden, äußern sich häufig als ein brennendes oder stechendes Gefühl im Auge. Betroffene berichten oft von einem unangenehmen Druck oder einem Gefühl, als ob Sand oder ein Fremdkörper im Auge wäre. Diese schmerzenden Augen können zusätzlich von anderen Symptomen begleitet werden, wie Rötung, Schwellung, Juckreiz und vermehrtem Tränenfluss.

Keratitis (Hornhautentzündung)

Keratitis, auch bekannt als Hornhautentzündung, ist eine ernsthafte Erkrankung, die die Hornhaut des Auges betrifft. Diese Entzündung kann durch Infektionen, Verletzungen, oder unsachgemäßen Gebrauch von Kontaktlinsen verursacht werden und führt oft zu intensiven Augenschmerzen.

Schmerzen bei Keratitis

Die Schmerzen, die durch Keratitis verursacht werden, sind oft stark und können das Auge erheblich beeinträchtigen. Typische Symptome und Schmerzcharakteristika sind:

  • Intensiver Schmerz: Keratitis verursacht häufig stechende oder brennende Schmerzen im Auge. Diese Schmerzen können sich verstärken, wenn das Auge bewegt wird oder wenn es Licht ausgesetzt ist (Lichtempfindlichkeit).
  • Gefühl eines Fremdkörpers: Viele Betroffene berichten von einem anhaltenden Gefühl, als ob ein Fremdkörper im Auge wäre, was zu zusätzlichen Reizungen und Schmerzen führt.
  • Rötung und Schwellung: Die Hornhaut und die umliegenden Bereiche können stark gerötet und geschwollen sein, was zu einem zusätzlichen Druckgefühl und Schmerzen führt.
  • Verschwommenes Sehen: Aufgrund der Entzündung kann das Sehen beeinträchtigt sein, was die Schmerzen und das allgemeine Unwohlsein verstärken kann.
  • Tränenfluss und Sekretbildung: Übermäßiger Tränenfluss und das Vorhandensein eines trüben oder eitrigen Sekrets können die schmerzenden Augen zusätzlich belasten.

Glaukom (Grüner Star)

Glaukom, auch bekannt als Grüner Star, ist eine Gruppe von Augenkrankheiten, die den Sehnerv schädigen und unbehandelt zu dauerhaftem Sehverlust führen können. Diese Erkrankung ist oft mit erhöhtem Augeninnendruck verbunden, was starke Augenschmerzen verursachen kann. Glaukom kann plötzlich oder schleichend auftreten und erfordert sofortige medizinische Behandlung, um das Sehvermögen zu schützen.

Schmerzen bei Glaukom

Die Schmerzen bei Glaukom können unterschiedlich stark sein und hängen von der Art des Glaukoms ab:

  • Akutes Winkelblockglaukom: Diese Form des Glaukoms ist ein medizinischer Notfall und verursacht plötzlich auftretende, starke Augenschmerzen. Der Schmerz ist oft intensiv und geht mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen einher. Betroffene berichten häufig von starken Schmerzen hinter dem Auge, die bis in den Kopf ausstrahlen können. Die Augen können gerötet sein, und es kommt zu einer deutlichen Sehverschlechterung.
  • Chronisches Offenwinkelglaukom: Diese häufigere Form des Glaukoms entwickelt sich langsam und schmerzfrei. In frühen Stadien gibt es oft keine spürbaren Symptome, und Schmerzen treten erst auf, wenn der Sehnerv bereits erheblich geschädigt ist. Dies kann zu einem schleichenden Verlust des peripheren Sehens führen, der oft unbemerkt bleibt, bis die Erkrankung fortgeschritten ist.

Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut) 

Uveitis ist eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea), die aus der Regenbogenhaut (Iris), dem Ziliarkörper und der Aderhaut besteht. Diese Entzündung kann starke Augenschmerzen verursachen, die oft als tiefsitzender, pochender Schmerz hinter dem Auge beschrieben werden. Begleitende Symptome sind Rötung, Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen. Uveitis kann durch Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder Verletzungen ausgelöst werden und erfordert eine sofortige ärztliche Behandlung, um das Risiko dauerhafter Sehschäden zu minimieren. Die Behandlung umfasst meist entzündungshemmende Medikamente wie Corticosteroide und in einigen Fällen auch Immunsuppressiva.

Systemische Erkrankungen: Migräne, Nasennebenhöhlenentzündung & Autoimmunerkrankungen

Systemische Erkrankungen können ebenfalls Augenschmerzen verursachen. Migräne ist bekannt für starke Kopfschmerzen, die oft mit Schmerzen um die Augen und Lichtempfindlichkeit einhergehen. Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) führen zu Druck und Schmerzen hinter dem Auge, da die entzündeten Nebenhöhlen nahe an den Augen liegen. Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder Lupus können Entzündungen im Auge hervorrufen, die zu schmerzenden Augen führen. Diese Erkrankungen erfordern eine gezielte Behandlung der Grunderkrankung, um die Augenschmerzen zu lindern.

Symptome und Diagnose bei Augenschmerzen

Wie sich Augenschmerzen äußern: Verschiedene Arten von Augenschmerzen und Begleiterscheinungen

Oberflächliche Schmerzen

  • Brennendes Gefühl: Häufig durch trockene Augen oder eine Bindehautentzündung verursacht. Begleiterscheinungen sind Rötung, Juckreiz und vermehrter Tränenfluss.
  • Stechender Schmerz: Tritt oft bei einem Fremdkörper im Auge auf, wie Staub oder Sand. Das Auge kann tränen und rot werden, begleitet von einem starken Reizgefühl.
  • Schmerz durch Überanstrengung: Lang andauernde Bildschirmarbeit oder Lesen kann zu müden, schmerzenden Augen führen. Begleitsymptome sind Kopfschmerzen und verschwommenes Sehen.

Tieferliegende Schmerzen

  • Dumpfer, drückender Schmerz: Kann durch eine Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) verursacht werden, wobei der Druck sich hinter den Augen aufbaut. Weitere Symptome sind verstopfte Nase und Kopfschmerzen.
  • Pochender Schmerz: Migräne kann zu pochenden Schmerzen um die Augen führen, oft begleitet von Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen.
  • Intensiver, tiefsitzender Schmerz: Eine Uveitis oder ein akutes Winkelblockglaukom können sehr starke, tiefsitzende Schmerzen verursachen. Begleiterscheinungen sind Rötung, verschwommenes Sehen und in schweren Fällen Übelkeit und Erbrechen.

Spezifische Schmerzarten

  • Schmerzen beim Blinzeln: Häufig bei oberflächlichen Verletzungen der Hornhaut oder einer Blepharitis (Lidrandentzündung). Begleitet von Rötung und Schwellung der Augenlider.
  • Schmerzen bei Augenbewegungen: Deuten oft auf eine Optikusneuritis (Entzündung des Sehnervs) hin und sind begleitet von Sehverlust oder -störungen.
  • Schmerzen durch Kontaktlinsen: Unsachgemäßer Gebrauch von Kontaktlinsen kann zu Reizungen und Schmerzen führen, oft begleitet von Rötung und Trockenheit.

Allgemeine Begleiterscheinungen

  • Rötung und Schwellung: Häufig bei Entzündungen wie Bindehautentzündung oder Keratitis.
  • Lichtempfindlichkeit: Typisch bei Uveitis, Keratitis und Migräne.
  • Sehstörungen: Verschwommenes Sehen oder Doppelsehen können bei vielen Ursachen von Augenschmerzen auftreten, von Migräne bis Glaukom.
  • Tränenfluss und Sekretbildung: Häufig bei allergischen Reaktionen, Bindehautentzündung oder Fremdkörpern im Auge.

Diagnoseverfahren im Überblick

Anamnese und körperliche Untersuchung

  • Anamnese: Eine detaillierte Patientenbefragung ist der erste Schritt. Der Arzt fragt nach den genauen Symptomen, ihrer Dauer, Begleiterscheinungen und möglichen Auslösern. Informationen über Vorerkrankungen, Allergien und die Nutzung von Kontaktlinsen sind ebenfalls wichtig.
  • Körperliche Untersuchung: Der Augenarzt untersucht das Auge visuell auf Anzeichen von Rötung, Schwellung, Entzündungen oder Fremdkörpern.

Augenspiegelung (Ophthalmoskopie)

  • Direkte Ophthalmoskopie: Mit einem speziellen Instrument, dem Ophthalmoskop, wird der Augenhintergrund beleuchtet und untersucht. Diese Methode hilft, Veränderungen am Sehnerv oder der Netzhaut zu erkennen, die auf ernsthafte Erkrankungen wie Glaukom oder Retinitis hinweisen könnten.
  • Indirekte Ophthalmoskopie: Diese Methode bietet eine breitere Übersicht über den Augenhintergrund und ist besonders nützlich zur Untersuchung der peripheren Netzhaut.

Spaltlampenuntersuchung

  • Spaltlampenbiomikroskopie: Mit einer Spaltlampe wird das vordere Segment des Auges, einschließlich Hornhaut, Linse und vorderer Augenraum, detailliert untersucht. Diese Methode hilft, Probleme wie Keratitis, Uveitis oder andere vordere Augenkrankheiten zu diagnostizieren.
  • Kontaktlinsenmikroskopie: Speziell zur Untersuchung der Hornhaut und des Tränenfilms bei Kontaktlinsenträgern, um Reizungen oder Infektionen frühzeitig zu erkennen.

Weitere diagnostische Tests

  • Sehtest (Visusprüfung): Bestimmt die Sehschärfe des Patienten. Veränderungen in der Sehfähigkeit können Hinweise auf verschiedene Augenerkrankungen geben.
  • Augeninnendruckmessung (Tonometrie): Misst den Druck im Augeninneren, um Glaukom zu diagnostizieren oder auszuschließen. Erhöhter Augeninnendruck kann ein Zeichen für Glaukom sein und erfordert eine sofortige Behandlung.
  • Hornhauttopographie: Erfasst die Form und Krümmung der Hornhaut, was bei der Diagnose von Keratitis oder anderen Hornhauterkrankungen hilfreich ist.
  • Fluoreszein-Angiographie: Ein Farbstoff wird in die Blutbahn injiziert, um die Durchblutung und Leckagen in der Netzhaut und den Aderhautgefäßen zu visualisieren. Dies ist besonders nützlich bei der Diagnose von Netzhauterkrankungen.
  • Optische Kohärenztomographie (OCT): Ein bildgebendes Verfahren, das detaillierte Querschnittsbilder der Netzhaut liefert. Es hilft bei der Diagnose von Makuladegeneration, Glaukom und anderen Netzhauterkrankungen.
  • Ultraschalluntersuchung (Sonografie): Wenn die Sicht auf das Auge durch Blutungen oder Trübungen behindert wird, kann eine Ultraschalluntersuchung helfen, die inneren Strukturen des Auges darzustellen und Anomalien zu erkennen.

Behandlung von Augenschmerzen: Welche Möglichkeiten gibt es?

Selbsthilfe Maßnahmen ohne Arzt

Bei leichten bis mittelschweren Augenschmerzen können oft einfache Selbsthilfemaßnahmen ausreichen, um Linderung zu verschaffen. Hier sind einige bewährte Methoden, die Sie zu Hause anwenden können:

Ruhe und Schonung der Augen

  • Bildschirm-Pausen: Reduzieren Sie die Zeit, die Sie vor Bildschirmen verbringen, und machen Sie regelmäßig Pausen. Die 20-20-20-Regel (alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf etwas 20 Fuß Entferntes schauen) kann helfen, die Augen zu entlasten.
  • Augenschließen: Gönnen Sie Ihren Augen Ruhe, indem Sie sie für einige Minuten schließen. Dies hilft, die Augenmuskulatur zu entspannen und die Schmerzen zu lindern.

Anwendung von Wärme und Kälte

  • Warme Kompressen: Warme, feuchte Kompressen können bei schmerzenden Augenlidern, etwa durch eine Blepharitis oder Gerstenkorn, helfen. Einfach ein sauberes Tuch in warmem Wasser tränken, auswringen und auf die geschlossenen Augen legen.
  • Kalte Kompressen: Kalte Kompressen können bei Reizungen und Entzündungen helfen. Ein in kaltes Wasser getauchtes und ausgewrungenes Tuch oder ein Gel-Kühlkissen kann auf die geschlossenen Augen gelegt werden, um Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.

Künstliche Tränen und Augentropfen

  • Künstliche Tränen: Bei trockenen Augen können frei verkäufliche künstliche Tränen die Augen befeuchten und das brennende Gefühl lindern. Sie helfen auch, die Reibung der Augenlider zu reduzieren und somit die Schmerzen zu mindern.
  • Antiallergische Augentropfen: Falls die Augenschmerzen durch Allergien verursacht werden, können antiallergische Augentropfen die Symptome lindern. Diese Tropfen reduzieren Juckreiz, Rötung und Schwellung.

Hygienemaßnahmen

  • Hände waschen: Waschen Sie sich regelmäßig die Hände und vermeiden Sie es, Ihre Augen zu berühren, um das Risiko von Infektionen zu minimieren.
  • Kontaktlinsenpflege: Achten Sie auf eine gründliche Reinigung und Desinfektion Ihrer Kontaktlinsen und halten Sie sich an die empfohlenen Tragezeiten, um Reizungen und Infektionen zu vermeiden.

Vermeidung von Auslösern

  • Luftbefeuchtung: Verwenden Sie einen Luftbefeuchter, um die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause zu erhöhen. Trockene Luft kann die Augen zusätzlich reizen.
  • Schutzbrillen: Tragen Sie Schutzbrillen bei Arbeiten, die Ihre Augen gefährden könnten, wie etwa beim Heimwerken oder beim Umgang mit Chemikalien.

Gesunde Lebensweise

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie genügend Wasser, um eine gute Flüssigkeitsversorgung des Körpers, einschließlich der Augen, zu gewährleisten.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine Ernährung reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen und Antioxidantien kann die Augengesundheit fördern und Entzündungen reduzieren.

Medizinische Intervention bei Augenschmerzen

Die medizinische Behandlung von Augenschmerzen hängt maßgeblich von der zugrunde liegenden Ursache ab. Nach einer gründlichen Diagnose durch einen Augenarzt können verschiedene Therapien eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern und die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln.

Medikamentöse Therapie

  • Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen wie bakterieller Bindehautentzündung oder bakterieller Keratitis werden antibiotische Augentropfen oder Salben verschrieben, um die Infektion zu bekämpfen und die Schmerzen zu lindern.
  • Antivirale Medikamente: Virale Infektionen wie Herpes-Keratitis erfordern antivirale Augentropfen oder orale Medikamente, um die Virusvermehrung zu stoppen und die Entzündung zu reduzieren.
  • Antimykotische Mittel: Pilzbedingte Augeninfektionen, wie sie bei bestimmten Formen der Keratitis auftreten, werden mit antimykotischen Augentropfen oder systemischen Antimykotika behandelt.
  • Kortikosteroide: Entzündungshemmende Medikamente wie Kortikosteroide werden oft bei entzündlichen Augenerkrankungen wie Uveitis eingesetzt, um die Entzündung zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern. Diese Medikamente müssen jedoch sorgfältig überwacht werden, da sie Nebenwirkungen haben können.

Chirurgische Eingriffe

  • Glaukomoperationen: Bei erhöhtem Augeninnendruck, wie er beim Glaukom auftritt, können chirurgische Eingriffe wie die Trabekulektomie oder die Implantation von Drainage-Implantaten notwendig sein, um den Druck zu senken und die Schmerzen zu lindern.
  • Kataraktoperation: Eine Katarakt (Grauer Star) kann ebenfalls Augenschmerzen und Sehprobleme verursachen. Eine Operation zur Entfernung der getrübten Linse und zum Einsetzen einer künstlichen Linse kann die Schmerzen lindern und die Sehkraft wiederherstellen.
  • Hornhauttransplantation: Bei schweren Fällen von Keratitis oder anderen Hornhauterkrankungen kann eine Hornhauttransplantation notwendig sein, um das beschädigte Gewebe zu ersetzen und die Schmerzen zu beseitigen.

Lasertherapie

  • Lasertrabekuloplastik: Diese Behandlung wird häufig bei Glaukom eingesetzt, um den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern und den Augeninnendruck zu senken. Dies kann die Schmerzen lindern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.
  • YAG-Laser-Kapsulotomie: Bei nach Kataraktoperationen auftretender sekundärer Katarakt (Nachstar) kann eine YAG-Laser-Kapsulotomie durchgeführt werden, um die trübe hintere Linsenkapsel zu öffnen und die Sehkraft zu verbessern.

Weitere medizinische Behandlungen

  • Feuchte Kammern und Verbände: Bei schweren Verletzungen oder Infektionen können spezielle Verbände oder feuchte Kammern angewendet werden, um die Heilung zu fördern und Schmerzen zu lindern.
  • Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente: Bei starken Schmerzen können orale Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente verschrieben werden, um die Symptome zu kontrollieren.

Wann Augenschmerzen ein Notfall sind

Augenschmerzen können ein Warnsignal für ernste Augenprobleme sein, die sofortige medizinische Aufmerksamkeit erfordern. Es ist wichtig, die Symptome zu erkennen, die auf einen Notfall hinweisen, um irreversible Schäden zu vermeiden und die Augengesundheit zu erhalten. Hier sind einige Situationen, in denen Augenschmerzen ein Notfall sind:

Plötzlicher, starker Schmerz

  • Akutes Winkelblockglaukom: Ein plötzlicher, intensiver Schmerz im Auge, oft begleitet von Übelkeit, Erbrechen und starkem Sehverlust, kann auf ein akutes Winkelblockglaukom hinweisen. Dies ist ein medizinischer Notfall, da der erhöhte Augeninnendruck den Sehnerv schnell schädigen kann.

Plötzlicher Sehverlust oder Sehstörungen

  • Netzhautablösung: Wenn Augenschmerzen mit plötzlichen Sehstörungen wie Lichtblitzen, einem Schattenvorhang über dem Sichtfeld oder plötzlichem Sehverlust einhergehen, könnte eine Netzhautablösung vorliegen. Sofortige ärztliche Hilfe ist notwendig, um das Sehvermögen zu retten.
  • Optikusneuritis: Schmerzen beim Bewegen der Augen, verbunden mit einem plötzlichen Sehverlust, können auf eine Entzündung des Sehnervs (Optikusneuritis) hinweisen. Dies erfordert eine sofortige Untersuchung und Behandlung.

Schmerzen nach einer Augenverletzung

  • Perforierende Augenverletzungen: Jede Verletzung des Auges, die zu durchdringenden oder perforierenden Wunden führt, erfordert sofortige ärztliche Versorgung. Solche Verletzungen können die Struktur und Funktion des Auges ernsthaft gefährden.
  • Chemische Verbrennungen: Kontakt mit chemischen Substanzen, die zu schweren Schmerzen, Rötungen und Schwellungen führen, ist ein Notfall. Sofortiges Ausspülen des Auges mit Wasser und der rasche Gang zum Arzt sind entscheidend.

Starke Schmerzen, die nicht nachlassen

  • Uveitis: Intensive, anhaltende Schmerzen hinter dem Auge, oft begleitet von Lichtempfindlichkeit und verschwommenem Sehen, können auf eine Uveitis hinweisen. Diese entzündliche Erkrankung erfordert eine sofortige Behandlung, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.
  • Keratitis: Eine Hornhautentzündung, die starke Schmerzen, Rötungen und Tränenfluss verursacht, kann unbehandelt zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Dringende medizinische Intervention ist notwendig, insbesondere bei Verdacht auf eine infektiöse Keratitis.

Starke Kopfschmerzen und Augenschmerzen

  • Riesenzellarteriitis: Ältere Menschen, die starke Kopfschmerzen, Kieferschmerzen beim Kauen und Sehstörungen haben, könnten an Riesenzellarteriitis leiden. Diese entzündliche Erkrankung der Arterien kann das Sehvermögen bedrohen und erfordert sofortige Behandlung.

Weitere Warnsignale

  • Starke Lichtempfindlichkeit: Extreme Lichtempfindlichkeit, die mit Schmerzen und Sehstörungen einhergeht, kann auf ernste Augenerkrankungen hinweisen und sollte umgehend untersucht werden.
  • Ausgeprägte Rötung und Schwellung: Starke Rötung und Schwellung des Auges, besonders wenn sie mit Schmerzen und Sehstörungen kombiniert sind, können Anzeichen einer schweren Infektion oder Entzündung sein.

Wenn Augenschmerzen auftreten, die stark sind, plötzlich beginnen oder mit anderen ernsthaften Symptomen verbunden sind, sollten Sie sofort einen Augenarzt aufsuchen oder in die Notaufnahme gehen. Eine schnelle und angemessene Behandlung kann entscheidend sein, um das Sehvermögen zu schützen und ernsthafte Komplikationen zu verhindern.

author image

Autor:

Dr. Victor Derhartunian

Nachdem er sein Handwerk von den beiden Pionieren der Laserchirurgie gelernt hat, gehört Dr. Victor Derhartunian zu den führenden Chirurgen in Europa. Der leitende Augenchirurg bei EyeLaser in Zürich kann seine Patienten in 5 Sprachen beraten.

Welche Laserbehandlung ist die richtige für ihre Augen? – 1-minütigen Selbsttest durchführen

Dinge wie Alter, Augenform, Vorgeschichte und Lebensstil machen eine Augenbehandlung perfekt für die eine Person, aber nicht für eine andere. Finden Sie heraus, welche Behandlung (wenn überhaupt) Sie von Brille und Kontaktlinsen befreien könnte.

Quiz durchführen