Dioptrien: Maßeinheit für die Brechkraft der Augen – Was die Werte aussagen: 

Was bedeutet Dioptrien? Diese Frage stellt sich vielen Menschen, die erstmals mit dem Begriff in Kontakt kommen, sei es beim Optiker, Augenarzt oder bei der Wahl einer Brille oder Kontaktlinsen. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was Dioptrien sind und wie sie die Brechkraft des Auges beschreiben. Wir erklären, wie Dioptrien gemessen werden und welche Bedeutung die Dioptrienwerte bei verschiedenen Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung haben. Außerdem werfen wir einen Blick darauf, welche Rolle Dioptrien bei der Anpassung von Brillen und Kontaktlinsen spielen und wie sie die Entscheidung für eine Augenlaserbehandlung beeinflussen. Begleiten Sie uns durch die Welt der Dioptrien und entdecken Sie, wie diese Maßeinheit Ihre Sehkraft bestimmt und welche Möglichkeiten zur Korrektur bestehen.

Was sind Dioptrien? 

Dioptrie ist die Maßeinheit zur Beschreibung der Brechkraft von Linsen, insbesondere von Brillengläsern und Kontaktlinsen. Die Dioptrie, abgekürzt als dpt, gibt an, wie stark eine Linse das Licht bündelt oder streut, um das Bild eines Objekts genau auf der Netzhaut des Auges zu fokussieren. Diese Einheit wurde vom französischen Augenarzt Ferdinand Monoyer eingeführt und ist heute in der Augenoptik von zentraler Bedeutung.

Wie Dioptrien die Brechkraft des Auges beschreiben: 

Ein Wert in Dioptrien beschreibt also, wie stark eine Linse sein muss, um Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit(Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie) oder Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) zu korrigieren. Ein positives Vorzeichen bei Dioptrienwerten weist auf eine Weitsichtigkeit hin, während ein negatives Vorzeichen eine Kurzsichtigkeit anzeigt. Je höher die Anzahl der Dioptrien, desto stärker muss die Brechkraft der Linse sein, um eine scharfe Abbildung auf der Netzhaut zu gewährleisten.

Kurz gesagt, Dioptrien sind die Maßeinheit, die angibt, wie stark eine Linse das Licht brechen muss, damit das menschliche Auge wieder klar und scharf sehen kann.

Messung und Berechnung von Dioptrien

Die Messung und Berechnung von Dioptrien ist ein zentraler Bestandteil der Augenoptik, da sie bestimmt, welche Korrekturmaßnahmen notwendig sind, um eine Fehlsichtigkeit auszugleichen. 

Die Bestimmung der Dioptrienwerte erfolgt in der Regel durch spezielle Messgeräte, die in der Lage sind, die Brechkraft des Auges zu erfassen. Diese Geräte messen, wie das Auge das Licht bricht und wie weit das Bild eines Objekts vom gewünschten Brennpunkt auf der Netzhaut entfernt ist. Anhand dieser Daten wird dann berechnet, wie stark die Korrektur durch eine Brille oder Kontaktlinsen sein muss, um das Licht korrekt auf die Netzhaut zu lenken.

Die Dioptrie selbst wird als der Kehrwert der Brennweite einer Linse in Metern definiert. Ein Wert von 1 Dioptrie entspricht einer Linse mit einer Brennweite von 1 Meter, 2 Dioptrien einer Brennweite von 0,5 Metern, und so weiter. Für Kurzsichtigkeit (negative Werte) und Weitsichtigkeit (positive Werte) werden unterschiedliche Berechnungen durchgeführt, um die richtige Brechkraft zu ermitteln.

Der Sehtest beim Optiker und Augenarzt 

Sowohl beim Optiker als auch beim Augenarzt werden verschiedene Methoden eingesetzt, um die Sehkraft zu prüfen und die notwendigen Korrekturwerte zu ermitteln.

Der Sehtest beginnt in der Regel mit der Messung der Brechkraft des Auges, bei der ein automatisiertes Gerät das einfallende Licht analysiert und feststellt, ob das Bild genau auf der Netzhaut fokussiert wird. Diese Methode gibt eine erste Einschätzung der Dioptrienzahl, die dann durch weitere Tests verfeinert wird.

Im weiteren Verlauf des Sehtests wird dem Patienten eine Reihe von Brillengläsern unterschiedlicher Brechkraft vor das Auge gehalten. Dabei wird geprüft, mit welchem Glas der Patient scharf sehen kann. Diese subjektive Methode, auch als Refraktionsbestimmung bekannt, erlaubt es, die exakten Dioptrienwerte für eine Brille oder Kontaktlinsen festzulegen.

Neben der Bestimmung der Dioptrien können beim Sehtest auch andere Sehfähigkeiten wie das räumliche Sehen, das Farbsehen und das Kontrastsehen getestet werden. Der Augenarzt führt oft zusätzlich Untersuchungen durch, um die Gesundheit der Augen zu überprüfen, etwa durch die Beurteilung der Netzhaut oder die Messung des Augeninnendrucks.

Dioptrien Tabelle und Bedeutung der Werte: Ab wie viel Dioptrien Brille? 

Diese Tabelle listet typische Dioptrienbereiche auf und gibt Auskunft darüber, wie stark eine Brille oder Kontaktlinsen das Licht bündeln oder streuen müssen, um ein scharfes Bild auf der Netzhaut zu erzeugen.

  • 0 bis ±0,25 dpt: Normalsichtiges Auge – keine oder minimale Fehlsichtigkeit. Eine Sehhilfe ist meist nicht erforderlich.
  • ±0,25 bis ±1,0 dpt: Leichte Fehlsichtigkeit – eine Brille oder Kontaktlinsen können zur Verbesserung des Sehkomforts eingesetzt werden.
  • ±1,0 bis ±3,0 dpt: Moderate Fehlsichtigkeit – eine Sehhilfe ist in der Regel notwendig, um klar zu sehen.
  • ±3,0 bis ±6,0 dpt: Starke Fehlsichtigkeit – eine deutliche Korrektur durch Brille oder Kontaktlinsen ist erforderlich.
  • Über ±6,0 dpt: Sehr starke Fehlsichtigkeit – diese Werte erfordern oft spezielle Brillen oder Kontaktlinsen und eventuell eine weitere medizinische Abklärung.

Dioptrienwerte bei verschiedenen Fehlsichtigkeiten 

Kurzsichtigkeit Dioptrien (Myopie)

Bei Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, sind die Dioptrienwerte negativ. Dies bedeutet, dass das Auge das Licht zu stark bündelt, sodass das Bild eines entfernten Objekts vor der Netzhaut entsteht und dadurch unscharf erscheint. Menschen mit Kurzsichtigkeit haben Schwierigkeiten, Gegenstände in der Ferne klar zu sehen, während nahe Objekteoft problemlos scharf abgebildet werden.

Weitsichtigkeit Dioptrien (Hyperopie) 

Bei Weitsichtigkeit, auch als Hyperopie bekannt, sind die Dioptrienwerte positiv. Dies bedeutet, dass das Auge das Licht nicht ausreichend bündelt, sodass das Bild eines nahen Objekts hinter der Netzhaut entsteht. Menschen mit Weitsichtigkeit haben oft Schwierigkeiten, nahe Objekte scharf zu sehen, während sie in der Ferne klarer sehen können.

Hornhautverkrümmung Dioptrien (Astigmatismus) 

Hornhautverkrümmung, auch als Astigmatismus bekannt, tritt auf, wenn die Hornhaut oder die Linse des Auges ungleichmäßig gekrümmt ist. Diese unregelmäßige Form führt dazu, dass das Licht in unterschiedlichen Ebenen unterschiedlich stark gebrochen wird, was eine verzerrte und unscharfe Abbildung auf der Netzhaut verursacht. Menschen mit Astigmatismus sehen sowohl nahe als auch entfernte Objekte unscharf oder verzerrt.

Bei der Messung von Dioptrien für Astigmatismus werden zusätzlich zu den normalen Dioptrienwerten sogenannte Zylinderwerte (Zylinderdioptrien) und Achsenwerte angegeben. Der Zylinderwert gibt die Stärke der Hornhautverkrümmung an, während der Achsenwert den Winkel beschreibt, in dem die Verkrümmung auftritt. Diese Werte sind entscheidend für die genaue Korrektur der Hornhautverkrümmung.

Zum Beispiel könnte eine Brillenverordnung bei Astigmatismus so aussehen: -2,0 dpt für Kurzsichtigkeit, kombiniert mit -1,0 dpt Zylinder für die Hornhautverkrümmung bei einer Achse von 90 Grad. Diese Angaben beschreiben, wie die Brillengläser oder Kontaktlinsen das Licht unterschiedlich stark in verschiedenen Richtungen brechen müssen, um die Fehlsichtigkeit auszugleichen und ein scharfes Bild auf der Netzhaut zu erzeugen.

Die Korrektur von Astigmatismus erfolgt durch spezielle torische Brillengläser oder Kontaktlinsen, die die ungleichmäßige Brechkraft der Hornhaut ausgleichen und das Licht in beiden Hauptmeridianen so brechen, dass es genau auf die Netzhaut fokussiert wird. Dies ermöglicht es, die durch die Hornhautverkrümmung verursachten Verzerrungen zu beseitigen und wieder klar und scharf zu sehen.

Normalsichtiges Auge durch Korrektur der Kurz- und Weitsichtigkeit mit Augenlasern 

Dioptrien sind ein zentraler Faktor bei der Entscheidung, ob und wie eine Augenlaserbehandlung durchgeführt werden kann. Die Behandlung zielt darauf ab, die Brechkraft des Auges dauerhaft zu korrigieren, um die Abhängigkeit von Brillen oder Kontaktlinsen zu reduzieren oder ganz zu eliminieren. 

  • Eignungsprüfung: Vor dem Augenlasern wird der Dioptrienwert genau gemessen, um festzustellen, ob die Fehlsichtigkeit im behandelbaren Bereich liegt.
  • Grenzwerte:
    • Für Kurzsichtigkeit: In der Regel können Werte zwischen -1,0 dpt und -10,0 dpt behandelt werden.
    • Für Weitsichtigkeit: Hier liegen die Grenzwerte meist zwischen +1,0 dpt und +4,0 dpt.
    • Astigmatismus: Kann oft bis zu -6,0 dpt korrigiert werden.
  • Behandlungsmethode: Die Wahl des Laser-Verfahrens (z.B. LASIK, PRK, ReLEx SMILE / SmartSight) hängt von der Dioptrienzahl und der individuellen Augenstruktur ab.
  • Ergebnis: Ziel der Laserbehandlung ist es, die Dioptrienwerte auf null oder nahe null zu reduzieren, um ein normalsichtiges Auge zu erreichen.

Die Dioptrien geben somit die Richtung und die Grenzen der Laserbehandlung vor und sind entscheidend für die Erfolgsaussichten und die Auswahl der optimalen Lasertechnologie.

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Autor:

Dr. Victor Derhartunian

Nachdem er sein Handwerk von den beiden Pionieren der Laserchirurgie gelernt hat, gehört Dr. Victor Derhartunian zu den führenden Chirurgen in Europa. Der leitende Augenchirurg bei EyeLaser in Zürich kann seine Patienten in 5 Sprachen beraten.

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