Augenschmerzen nach Bildschirmtätigkeiten

Wenn Sie etwa berufsbedingt viel Zeit vor Monitoren verbringen, werden Sie das Problem vermutlich kennen: Augenschmerzen nach der Benutzung von Bildschirmen. Wir erklären Ihnen, welche Folgen Bildschirme für Ihre Augen haben und wie Sie Ihre Augen trotz Bildschirmarbeit schützen können.

Bildschirme sind unsere täglichen Begleiter

Im Durchschnitt verbringt ein erwachsener Mensch rund sechs Stunden Zeit vor verschiedenen Bildschirmen. Heutzutage begegnen uns Displays täglich und überall – ob berufsbedingt oder in der Freizeit. Smartphones, PC-Bildschirme, Tablets oder Fernsehbildschirme nutzen die Mehrheit der Menschen. Häufig wird die eigene tägliche Bildschirmzeit massiv unterschätzt.

Beschwerden, die durch Bildschirmarbeit entstehen können

Symptome, die durch eine hohe Bildschirmzeit entstehen können, sind vielfältig. Häufig berichten Menschen insbesondere von Augen- und Kopfschmerzen, Leistungsminderung, Erschöpfung oder verschiedenen kurzfristigen Sehstörungen. 

Kurzsichtigkeit als Folge von langer Bildschirmarbeit

Immer mehr Menschen leiden weltweit unter Kurzsichtigkeit. Lange Bildschirmzeiten stellen einen Risikofaktor für Kurzsichtigkeit dar. Das Gehirn passt sich an die geringen Abstände zwischen Augen und Bildschirm an – dadurch kann eine Kurzsichtigkeit entstehen.

Kinder sind anfälliger für eine Kurzsichtigkeit als erwachsene Menschen. Das liegt daran, dass der Körper sich noch in der Entwicklungsphase befindet und daher Umwelteinflüssen gegenüber empfindsamer ist. Im asiatischen Raum werden bereits in der Schule vermehrt Bildschirme genutzt. Der prozentuale Anteil an Kindern, die dort während des Schulalters eine Kurzsichtigkeit entwickeln, liegt bei ca. 70%.

Trockene Augen durch Bildschirmarbeit

Eine weitere häufige Folge von langer Bildschirmnutzung sind trockene Augen. Trockene Augen sorgen für vielfältige Symptome. Dazu gehören etwa:

  • Lichtempfindlichkeit
  • Vermehrte Bildung von Tränenflüssigkeit
  • Fremdkörpergefühl
  • Angeschwollene Augenlider

Weshalb trockene Augen durch Bildschirmnutzung entstehen, ist einfach zu erklären. Das Blinzeln der Augen sorgt dafür, dass die Augen stetig mit einem Tränenfilm feucht gehalten werden. Bei der Bildschirmnutzung blinzeln Sie automatisch weniger, wodurch Ihre Augen unregelmässiger mit Tränenfilm versorgt werden. Im Umkehrschluss sollten Sie häufiger darauf achten, mehr zu blinzeln, um trockene Augen zu vermeiden.

Beschwerden durch Kontaktlinsen bei Bildschirmnutzung

Wenn Sie bei der Bildschirmarbeit Kontaktlinsen tragen, kann auch dies zu Beschwerden führen. Viele Menschen nehmen die gleichen Symptome wahr, die bei trockenen Augen auftreten. Die Beschwerden können Sie vorbeugen, indem Sie auf die maximale Tragezeit achten und die Kontaktlinsen auf Ihre Sehstärke anpassen.

Überlastung der Augen erkennen

  • Verspüren Sie nach Bildschirmarbeit unter Kopfschmerzen?
  • Würden Sie sagen, dass Ihre tägliche Bildschirmzeit lang ist?
  • Haben Sie über den Tag verteilt häufig Bildschirme um sich herum?
  • Nahmen Sie in der Vergangenheit bereits kurzzeitige Sehstörungen wahr?
  • Leiden Sie – besonders nach der Nutzung von Smartphones vor dem Einschlafen – an Einschlafproblemen?

Wenn Sie eine oder sogar mehrere dieser Fragen mit einem „Ja“ beantworten können, ist dies bereits ein Anzeichen dafür, dass Ihre Augen durch die Bildschirmnutzung überlastet sein könnten.

Übungen bei akuten Augenschmerzen

Bei akuten Augenschmerzen ist das Nah-Fern-Sehen eine geeignete Übung, um die Beschwerden zu lindern. Die Übung funktioniert nahezu überall:

  1. Sie halten Ihre beiden Zeigefinger hintereinander vor Ihre Augen. 
  2. Die Zeigefinger sollten sich in verschiedenen Entfernungen befinden – keiner der Zeigefinger sollte so nah am Auge sein, dass Sie diesen doppelt sehen.
  3. Der Blick sollte zunächst auf dem ersten Zeigefinger landen, dann auf dem Zweiten und schliesslich in der Ferne.

Diese Übung können Sie mehrfach hintereinander durchführen.

Kopf- und Augenschmerzen vorbeugen

Wenn Sie lange Zeit vor dem Bildschirm verbringen müssen, ist folgendes Schema zu empfehlen:

  • 50 Minuten Bildschirmzeit
  • 10 Minuten Pause

Die Pausen sorgen für die Erholung Ihrer Augen. Bestenfalls verbringen Sie die Pausen bei natürlichen Lichtverhältnissen. Selbstverständlich ist es nicht für jeden möglich, während der Arbeit so häufig Pausen einzulegen. Eventuell können Sie Ihre Arbeit jedoch so einteilen, dass auf die 50-minütige Bildschirm-Arbeitszeit andere Tätigkeiten folgen (z.B. Telefonate).

Auswirkungen von Bildschirmnutzung auf Ihren Biorhythmus

Der Biorhythmus wird in der Regel durch das Tageslicht bestimmt. Dunkelheit führt zu Müdigkeit, Helligkeit zur Wachheit. Neben den natürlichen Lichtverhältnissen können auch weitere Faktoren Ihren Biorhythmus beeinflussen.

Bildschirme strahlen sogenanntes blaues Licht aus. Das blaue Licht wird vom Körper als Tageslicht wahrgenommen. Dadurch entsteht für Ihren Körper bei nächtlicher Nutzung von Bildschirmen der Eindruck, es sei noch Tag. Dies kann zu den bereits erwähnten Einschlafproblemen führen.

Augen vor dem blauen Licht schützen

Um die Auswirkungen von blauem Licht auf den Biorhythmus zu vermeiden oder zu reduzieren, haben wir folgende Tipps für Sie:

  • Bildschirmnutzung (Smartphone, Tablet, PC, Fernseher) unmittelbar vor dem Schlafengehen vermeiden
  • Abends einen Spaziergang bei natürlichen Lichtverhältnissen unternehmen
  • Blaulichtfilter an sämtlichen Bildschirmen einstellen, sofern dies möglich ist

Bildschirmbrillen – sinnvolle Anschaffung?

Bildschirmbrillen werden individuell nach Ihrer Sehstärke angefertigt verfügen über drei verschiedene Sichtfelder, die für unterschiedliche Bereiche angepasst sind. Eines der Sichtfelder ist für den Nahbereich geeignet und daher ideal für Bildschirmarbeit. Ein Upgrade der Brille stellt ein integrierter Blaulichtfilter dar, welcher besonders praktisch ist, wenn Ihre Bildschirme über keinen Blaulichtfilter verfügen.

Fragen und Antworten 

Was hilft gegen Augenschmerzen?

Bei Augenschmerzen, bedingt durch die lange Bildschirmzeit, sind Pausen wichtig. Daneben können Sie die Nah-Fern-Übung durchführen: beide Zeigefinger hintereinander vor die Augen nehmen und abwechselnd den ersten Zeigefinger, den Zweiten und einen Punkt in der Ferne anschauen.

Welche Auswirkungen hat eine lange Bildschirmzeit?

Lange Tätigkeiten an Monitoren können zu verschiedenen körperlichen Beschwerden führen. Das Risiko für Kurzsichtigkeit ist erhöht. Ausserdem treten vermehrt trockene Augen sowie Kopf- und Augenschmerzen auf.

Sorgt Bildschirmarbeit für Kurzsichtigkeit?

Eine häufige und lange Bildschirmnutzung erhöht die Gefahr für Kurzsichtigkeit. Das Gehirn passt sich nach einer gewissen Zeit an die kurzen Abstände zwischen Display und Augen an – so entsteht Kurzsichtigkeit.

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Autor:

Dr. Victor Derhartunian

Nachdem er sein Handwerk von den beiden Pionieren der Laserchirurgie gelernt hat, gehört Dr. Victor Derhartunian zu den führenden Chirurgen in Europa. Der leitende Augenchirurg bei EyeLaser in Zürich kann seine Patienten in 5 Sprachen beraten.

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