Hornhauttrübung: Was ist das?

Die Hornhaut ist im gesunden Zustand eine klare Hautschicht des Auges. Verschiedene Ursachen können jedoch zu einer Hornhauttrübung führen. Um welche Ursachen es sich handelt, welche Folgen eine Hornhauttrübung hat und wie sie behandelt wird, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Was ist eine Hornhauttrübung?

Die Hornhaut ist eine transparente Schicht über der Pupille und der Iris. Fünf verschiedene Schichten bilden die Hornhaut. Die Transparenz der Schichten ist eine Voraussetzung dafür, dass Sie visuelle Eindrücke klar und scharf wahrnehmen können.

In der hintersten Schicht befinden sich sogenannte Pumpzellen. Die Aufgabe der Zellen ist die stetige Regulierung des Kammerwassers im Auge. Wird die Funktion gestört, so kommt es zu einer erhöhten Ansammlung von Kammerwasser. Es entsteht ein Ödem, das wiederum zur Hornhauttrübung führt. Die Hornhauttrübung kann ausserdem durch Vernarbungen entstehen.

Hornhauttrübung und ihre Folgen

Durch die Trübung der Hornhaut kann das Licht nicht mehr ungestört in das Auge eindringen. Auf der Netzhaut werden unscharfe Bilder projiziert. Die Folge sind verschwommene visuelle Wahrnehmungen.

Ursachen der Hornhauttrübung

Die Ursachen einer Hornhauttrübung sind vielfältig. Wir haben die häufigsten Ursachen für Sie zusammengefasst:

1. Verletzungen und Vernarbungen durch Unfälle
2. Entzündungen der Hornhaut durch Viren, Bakterien und Pilze
3. Augenerkrankungen (z.B. Keratokonus, Fuchs-Endotheldystrophie)
4. Komplikation nach dem Augenlasern
5. Stoffwechsel- und Autoimmunerkrankungen (z.B. Farber-Krankheit, stromale Hornhautdystrophie)
6. Vitamin A-Mangel, kommt insbesondere in Entwicklungsländern vor

Außerdem können Medikamente und Augentropfen zu einer Hornhauttrübung führen. Dazu gehören insbesondere Medikamente, die bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden (Amiodaron, Cordarex), sowie Augentropfen, die Phosphat enthalten. Phosphathaltige Augentropfen werden oft bei der Behandlung von Grünem Star eingesetzt.

Symptome einer Hornhauttrübung 

Je nach Ursache der Hornhauttrübung können die Symptome variieren. Man sollte beachten, dass die Trübung meist über Monate und Jahre hinweg schleichend auftritt. Die meisten Betroffenen berichten anfangs über folgende Symptome:

• Sehstörungen (unscharfe Sicht)
• Bläschen auf der Hornhaut
• Lichtempfindlichkeit
• Augenschmerzen
• Fremdkörpergefühl

Diese Symptome treten jedoch auch bei vielen anderen Erkrankungen auf, weshalb es immer wichtig ist, die Beschwerden abklären zu lassen. Manchmal kann die Trübung der Hornhaut äusserlich sichtbar werden – es scheint dann so als sich würde eine weisse Schicht auf dem Auge befinden. Das passiert, wenn die Trübung bereits fortgeschritten ist und nicht behandelt wird. Letztlich kann eine unbehandelte Hornhauttrübung auch zu einer Erblindung des betroffenen Auges führen.

Diagnose der Hornhauttrübung 

Der erste Schritt zur Diagnose einer Hornhauttrübung ist meist die Spaltlampenuntersuchung. Dadurch erhält der Augenarzt bereits einen umfangreichen Überblick über das Auge und kann kleinste Trübungen erkennen. Ausserdem können Vernarbungen oder entzündliche Prozesse erkannt werden, was bei der Ursachenfindung hilfreich ist.

Bei der Spaltlampenuntersuchung legt der Patient den Kopf auf eine Stütze. Durch ein Mikroskop und mithilfe einer Lichtquelle kann der Arzt das Auge begutachten. Die Untersuchung erfolgt kontaktlos und ist schmerzfrei. Sind weitere, umfangreichere Untersuchungen nötig (z.B. Topographie oder Pachymetrie), können betäubende Augentropfen verabreicht werden.

Behandlungsmöglichkeiten bei einer Hornhauttrübung 

 Die Hornhauttrübung kann unterschiedlich behandelt werden. Massgeblich ist dabei die zugrunde liegende Ursache der Trübung.

Medikamentöse Behandlung 

Eine medikamentöse Behandlung kommt in Frage, wenn eine Entzündung der Auslöser für die Trübung war. Hierbei kommen Augentropfen zum Einsatz, welche Kortison enthalten. Die Behandlungsmethode ist meist erfolgreich, wenn die Hornhauttrübung noch nicht weit vorangeschritten ist.

Operative Behandlung 

Wenn die medikamentöse Behandlung nicht angeschlagen hat, kommt ein operativer Eingriff in Frage: die phototherapeutische Keratektomie. Dabei werden mithilfe eines Lasers Vernarbungen und Eintrübungen entfernt. Eine Voraussetzung für die operative Behandlung ist, dass nur die obersten Schichten der Hornhaut getrübt sind. 

Hornhauttransplantation (Keratoplastik)

Die Hornhauttransplantation wird durchgeführt, wenn die anderen Behandlungsmethoden nicht erfolgreich waren oder aussichtslos sind. Dabei wird die erkrankte Hornhaut entfernt und eine gesunde Hornhaut eines Spenders eingesetzt.

Wie kann man einer Hornhauttrübung vorbeugen?

Eine Hornhauttrübung gezielt vorzubeugen ist nicht möglich. Es können im Alltag Vorsichtsmassnahmen getroffen werden, um eine Verletzung der Hornhaut zu verhindern, z.B. Schutzbrillen bei risikoreichen handwerklichen Tätigkeiten. 

Ausserdem ist es bei Hornhauttrübungen wichtig, dass diese früh erkannt werden. Je früher die Hornhauttrübung erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden. Daher ist empfehlenswert, einen Spezialisten aufzusuchen, sobald Sie Veränderungen der visuellen Wahrnehmung, andauernde Augenschmerzen oder ein Fremdkörpergefühl wahrnehmen.

Hornhauttrübung – häufige Fragen & Antworten 

Kann man eine Hornhauttrübung heilen?

Eine Hornhauttrübung kann grundsätzlich geheilt werden. Je nach Ursache und Fortschritt der Erkrankung können dabei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten herangezogen werden: medikamentöse Behandlung mit Kortison-Tropfen, Augenlasern (Phototherapeutische Keratektomie) und in schweren Fällen eine Hornhauttransplantation (Keratoplastik).

Wie merkt man eine Hornhauttrübung?

Eine Hornhauttrübung tritt meist schleichend auf. Die ersten Symptome der Betroffenen sind Augenschmerzen, ein Fremdkörpergefühl oder Sehstörungen. Ist die Erkrankung weit fortgeschritten, kann ein weisser Film auf dem Auge sichtbar werden.

Kann eine Hornhautverletzung ohne Behandlung heilen?

Kleine Verletzungen von obersten Schichten der Hornhaut können von alleine heilen. Jedoch kann es auch bereits durch kleine Verletzungen zu Narben und somit zu einer Trübung kommen. Daher sollen Sie Augenverletzungen immer von einem Arzt untersuchen lassen. Dieser kann im Rahmen einer Untersuchung kleinste problematische Veränderungen erkennen und rechtzeitig eingreifen.