Office-Eye-Syndrom: Symptome, Ursachen und Behandlung von müden Augen nach dem Office 

Autor: Dr. Victor Derhartunian 21 Juli 2025

Trockene, brennende Augen im Büro? Wenn der Blick nach Stunden am Bildschirm verschwimmt und die Augen müde werden, steckt oft mehr dahinter als nur Erschöpfung. Das sogenannte Office-Eye-Syndrom ist längst zur Volkskrankheit moderner Arbeitswelten geworden – und betrifft alle, die täglich am Computer arbeiten. In diesem Artikel erfahren Sie, warum unsere Augen im Office leiden, welche Symptome typisch sind und was wirklich hilft, um wieder klar und entspannt zu sehen.

Was ist das Office-Eye-Syndrom?

Das Office-Eye-Syndrom, auch bekannt als Digital Eye Strain oder Büro-Augen-Syndrom, beschreibt eine Reihe von Beschwerden, die durch langes Arbeiten am Computerbildschirm entstehen. Trockene, brennende oder gereizte Augen, verschwommenes Sehen und Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Symptomen. Ursache ist meist die Kombination aus verminderter Lidschlagfrequenz, trockener Luft und der konstanten Belastung der Augenmuskelnbeim ständigen Blick auf Monitor und Display.

Ursachen: Warum trockenen unsere Augen im Office aus? 

Stundenlange Arbeit am Bildschirm, künstliches Licht und schlechte Raumluft machen unseren Augen im Arbeitsalltag zu schaffen. Dabei ist das sogenannte Office-Eye-Syndrom keine seltene Erscheinung mehr – sondern ein zunehmendes Problem für alle, die täglich mehrere Stunden am PC sitzen.

Arbeiten am Bildschirm und die Folgen für die Augen 

Beim Blick auf den Computerbildschirm sinkt die Lidschlagfrequenz deutlich – statt wie üblich etwa 15 Mal pro Minute, blinzeln wir oft nur noch 5-7 Mal. Die Folge: Die Tränenflüssigkeit verdunstet schneller, der Tränenfilm reißt auf, die Augenoberfläche trocknet aus. Es kommt zu typischen Beschwerden wie brennenden, müden oder gereizten Augen. Auch verschwommenes Sehen und Stress für die Augenmuskeln sind häufige Symptome des Office-Eye-Syndroms.

Sehhilfen wie Kontaktlinsen

Wer Kontaktlinsen trägt, spürt die Trockenheit meist besonders deutlich. Denn Linsen verstärken die Verdunstung der Tränenflüssigkeit zusätzlich – gerade bei langer PC-Arbeit oder in trockener Umgebung. Die Hornhaut wird schlechter mit Feuchtigkeit versorgt, was zu Reizungen führen kann. Auch falsch angepasste Sehhilfen oder das Tragen von Linsen über viele Stunden hinweg kann das Office-Eye-Syndrom verstärken.

Einfluss von Klimaanlagen, trockener Luft und künstlichem Licht

Nicht nur der Monitor, auch das Umfeld im Büro trägt zur Belastung der Augen bei. Klimaanlagen, Heizungsluft im Winter und generell eine trockene Raumluft stören die natürliche Befeuchtung der Augen. Die Verdunstung nimmt zu. Zusätzlich reizen künstliche Lichtquellen wie LED-Lampen oder grelles Bildschirmlicht die Augen. All das fördert die typischen Symptome des Office-Eye-Syndroms.

Wer ist besonders vom Office-Eye-Syndrom betroffen? 

Grundsätzlich kann jede Person, die regelmäßig und über längere Zeiträume am Computerbildschirm arbeitet, vom Office-Eye-Syndrom betroffen sein. Besonders häufig treten die Beschwerden jedoch bei folgenden Gruppen auf:

  • Menschen mit Sehhilfen wie Kontaktlinsen oder Brillen – vor allem, wenn diese nicht optimal angepasst sind.
  • Berufstätige, die täglich mehrere Stunden am PC sitzen und dabei selten Pausen einlegen.
  • Schüler:innen und Studierende, die intensiv am Laptop oder Tablet lernen.
  • Personen mit einer ohnehin empfindlichen Augenoberfläche, z. B. durch chronisch trockene Augen oder Bindehautreizungen.
  • Menschen, die in stark klimatisierten Räumen oder bei dauerhaft laufender Heizungsluft arbeiten.
  • Beschäftigte in Großraumbüros mit trockener Raumluft, künstlichem Licht und wenig Tageslicht – Bedingungen, die den Tränenfilm zusätzlich belasten.

Symptome: So machen sich die gereizten Augen durch das Office Eye Syndrom bemerkbar

Die Symptome des Office Syndrom entwickeln sich oft schleichend – sind aber deutlich spürbar, wenn man sie erkennt. Besonders nach stundenlanger Bildschirmarbeit treten typische Beschwerden auf, die auf eine gestörte Befeuchtung der Augen hinweisen.

Trockene Augen, Brennen, Fremdkörpergefühl 

Das häufigste Anzeichen sind trockene Augen, die sich anfühlen, als sei ein Sandkorn darunter. Dazu kommt ein Brennen oder Stechen – ein klares Zeichen für eine gestörte Tränenfilmproduktion und zu hohe Verdunstung der Tränenflüssigkeit. Oft entsteht dabei ein unangenehmes Fremdkörpergefühl, selbst bei geschlossenen Augen.

Müde, gerötete oder gereizte Augen

Die ständige Belastung der Augen durch Bildschirmlicht, trockene Luft und reduzierte Lidschlagfrequenz führt zu gereizten, geröteten und müden Augen. Viele Betroffene klagen über eine allgemeine Müdigkeit der Augen, die schon nach wenigen Stunden am Bildschirm spürbar ist – ein klassisches Merkmal des Office-Eye-Syndroms.

Verschwommenes Sehen und Kopfschmerzen durch Arbeit am Bildschirm 

Lässt die Befeuchtung der Hornhaut nach, kann es zu verschwommenem Sehen kommen – besonders beim Blickwechsel zwischen Bildschirm und anderen Objekten. Auch Kopfschmerzen, Augenbrennen und eine reduzierte Konzentration sind typische Begleiterscheinungen, wenn der Blick über Stunden auf den Monitor fixiert bleibt.

Nicht verwechseln: Was könnte es noch sein?

Die Symptome des Office-Eye-Syndroms ähneln anderen Erkrankungen, etwa einer Bindehautentzündung, einer allergischen Reaktion oder trockenen Augen infolge von Medikamenteneinnahme oder Hormonumstellungen. Bei anhaltenden Beschwerden ist daher eine augenärztliche Abklärung sinnvoll, um andere Ursachen auszuschließen und eine gezielte Behandlung einzuleiten.

Behandlung des Office-Eye-Syndrom: Hausmittel und medizinische Hilfe 

Das Office-Eye-Syndrom lässt sich in vielen Fällen gut behandeln – vorausgesetzt, die Ursachen werden erkannt und gezielt adressiert. Von einfachen Hausmitteln bis zu ärztlich verordneten Maßnahmen gibt es zahlreiche Wege, die Augenbelastung zu lindern.

Befeuchtende Augentropfen 

Der erste Schritt ist meist der Griff zu befeuchtenden Augentropfen. Diese helfen, den Tränenfilm zu stabilisieren und die Augenoberfläche gleichmäßig zu befeuchten. Präparate ohne Konservierungsstoffe sind besonders schonend und können mehrmals täglich verwendet werden – vor allem bei trockener Hornhaut, heizungsluftbedingter Reizung oder nach langen Stunden am Bildschirm. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte speziell dafür geeignete Tropfen verwenden.

Augen regelmäßig entstanden: 20-20-20 Regel 

Ein bewährtes Mittel gegen müde und brennende Augen ist die sogenannte 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten den Blick für 20 Sekunden auf ein Objekt in 20 Fuß (ca. 6 Meter) Entfernung richten. Diese einfache Übung entlastet die Augenmuskeln, reduziert Stress für die Augen und fördert den natürlichen Lidschlag. Zusätzlich helfen gezielte Entspannungsübungen, z. B. leichtes Schließen der Augen oder bewusste Blinzelpausen.

Raumklima verbessern und Bildschirmposition anpassen 

Die Büroluft hat großen Einfluss auf das Austrocknen der Augen. Heizungsluft im Winter, schlecht gewartete Klimaanlagen oder fehlende Luftfeuchtigkeit fördern die Verdunstung der Tränenflüssigkeit. Ein Luftbefeuchter, regelmäßig gelüftete Räume und Pflanzen können hier Abhilfe schaffen. Auch der Arbeitsplatz selbst sollte augenfreundlich gestaltet sein: Der Monitor sollte sich leicht unter Augenhöhe befinden und in einem rechten Winkel zum Fenster stehen, um Blendungen zu vermeiden. Achten Sie außerdem auf ausreichenden Abstand zwischen Augen und dem Bildschirm.

Wann zum Arzt gehen? 

Treten die Symptome des Office-Eye-Syndroms regelmäßig oder besonders stark auf, sollte man nicht zu lange warten: Ein Besuch bei einer erfahrenen Augenärztin oder einem Augenarzt ist sinnvoll, wenn

  • die Beschwerden trotz Augentropfen oder Pausen bestehen bleiben,
  • die Augen stark gerötet, dauerhaft gereizt oder schmerzhaft sind,
  • Kontaktlinsen nicht mehr vertragen werden oder
  • der Verdacht auf eine andere Ursache wie eine Bindehautentzündung besteht.

Beim Arzt erfolgt zunächst eine genaue Untersuchung der Augenoberfläche, der Tränenfilmqualität und der Hornhaut. Mithilfe moderner Diagnosetechnik kann festgestellt werden, ob es sich um ein klassisches Office-Eye-Syndrom handelt oder ob andere Augenerkrankungen vorliegen. Dazu gehört auch die Beurteilung der Lidschlagfrequenz, der Sitz von Sehhilfen und die Prüfung der allgemeinen Sehschärfe.

Je nach Befund kann eine gezielte Therapie empfohlen werden – etwa spezielle Augentropfen, die Tränenproduktion anregen, entzündungshemmende Präparate oder individuelle Anpassungen bei Kontaktlinsen.

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Autor:

Dr. Victor Derhartunian

Having learned his craft from the two pioneers of laser surgery, Dr. Victor Derhartunian is one of the leading surgeons in Europe. The chief eye surgeon at EyeLaser in Zurich can advise his patients in 5 languages.

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